Christiane Benner: „Jetzt alle Energie aufwenden für klimaneutralen Umbau und nachhaltige Beschäftigung.“
Am heutigen Dienstag hat sich die Erste Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, vor Ort über die Situation bei thyssenkrupp Steel informiert. Auf dem Programm standen Gespräche mit Vertretern des Betriebsrats, der Besuch einer Mahnwache und Austausch mit Beschäftigten. Anlässlich ihres Besuchs sagte Benner:
„Es war mir ein Anliegen, mich heute persönlich bei den Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu informieren. In den Gesprächen wurde klar: Die Sorge um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze, ihrer Familien und ihrer Heimatregion treibt die Menschen um. Die Verunsicherung und der Frust über das Verhalten der Konzernführung ist groß. Mindestens genauso groß ist aber auch die Entschlossenheit der Beschäftigten, für ihre Arbeitsplätze und eine gute Zukunft von thyssenkrupp zu kämpfen. Das haben sie mir heute unmissverständlich klargemacht. Sie können sich dabei auf die IG Metall verlassen.
Ich beobachte mit großer Sorge, wie leichtfertig die Führung von thyssenkrupp binnen Wochen Vertrauen zerstört und Unsicherheiten geschürt hat. In den vergangenen Jahren ist thyssenkrupp immer wieder durch schwere Zeiten gegangen. In all den Krisen war die Mitbestimmung ein Garant für Vernunft, Stabilität und Verlässlichkeit. Über das Management kann man das leider nicht sagen. Umso dramatischer ist es, wie jetzt bei thyssenkrupp die Kultur der Mitbestimmung über Bord geworfen wird. Dies ist ein Irrweg, den das Management sofort verlassen muss. Ohne Respekt vor der Mitbestimmung und Zusammenarbeit auf Augenhöhe geht es nicht. Jetzt gilt es, gemeinsam alle Energie aufzuwenden für einen klimaneutralen Umbau der Werke und für nachhaltige, zukunftsfähige Beschäftigung, die die Region stärkt.“
Fotos: Stephen Petrat