Der größte Stahlstandort Europas bei der thyssenkrupp Steel Europe (tkSE) in Duisburg hatte am 20.03.2025 hochrangigen Besuch: Der Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission, Stéphane Séjourné, informierte vor Ort über die Zukunft der europäischen Stahlindustrie und stellte den europäischen Aktionsplan für Stahl und Metalle vor. Die Initiative zur Stärkung der europäischen Stahlindustrie wurde bereits am 19. März in Brüssel präsentiert. Der Besuch unterstreicht die Bedeutung der Branche und sendet ein klares Signal: Europa setzt auf Innovation, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.
Der Aktionsplan umfasst insbesondere:
Konsequente Maßnahmen zum Handelsschutz, um unlauteren Wettbewerb einzudämmen
Einen wirksamen CO₂-Grenzausgleich, um faire Bedingungen für die europäische Stahlindustrie zu schaffen
Lösungen für hohe Energiepreise, die eine nachhaltige Produktion gefährden
Die Entwicklung von Leitmärkten für emissionsarme Grundstoffe, um die Transformation der Industrie voranzutreiben
Stéphane Séjourné betonte: „Es war für mich von größter Bedeutung, den europäischen Plan für Stahl und Metalle den Arbeitnehmern, Herstellern und Investoren vorzustellen, die den EU-Stahl möglich machen. Wir stehen vor einer klaren Entscheidung: Schutz unserer europäischen Stahl- und Metallindustrie vor unlauterem Wettbewerb und Verdoppelung unserer Dekarbonisierungsanstrengungen.“
Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von thyssenkrupp Steel, machte in diesem Zusammenhang deutlich: „Die heutige Vorstellung des europäischen Stahlaktionsplans ist ein starkes Signal an die gesamte Branche: Die EU erkennt die strategische Bedeutung der Stahlindustrie an – und in Duisburg schlägt Europas Herz aus Stahl! Jetzt müssen diesen Worten auch konsequente Taten folgen! Es geht nicht nur um den Erhalt einer Industrie, sondern um sichere, gut bezahlte Arbeitsplätze, um Wertschöpfung in Europa und um die Zukunft einer klimafreundlichen Stahlproduktion.
Wenn wir fairen Wettbewerb wollen, dann dürfen wir keinen unkontrollierten Import von Stahl zulassen, der unter Bedingungen produziert wird, die in Europa längst nicht mehr zulässig wären. Dafür brauchen wir jetzt einen wirksamen Handelsschutz.
Die angekündigten Mindestquoten für europäischen Stahl in strategischen Sektoren sind ein erster richtiger Schritt. Doch das allein reicht nicht – wir brauchen klare gesetzliche Regelungen, die sicherstellen, dass europäische Unternehmen auch europäischen Stahl nutzen!
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Versorgung mit bezahlbarer, sauberer Energie. Ohne eine deutliche Senkung der Energiekosten können wir in Europa keine wettbewerbsfähige Stahlproduktion halten. Das hat jetzt absolute Priorität!
Und schließlich gilt: Ohne die Menschen wird es keine erfolgreiche Transformation geben. Wir erwarten, dass die EU nicht nur die wirtschaftliche Dimension im Blick hat, sondern auch den Schutz der Beschäftigten. Es braucht massive Investitionen in Weiterbildung und Qualifizierung, damit die Transformation sozial gerecht abläuft.
Wir als Betriebsräte werden genau hinschauen, ob die angekündigten Maßnahmen aus Brüssel auch in der Realität ankommen. Und wir werden weiter dafür kämpfen, dass Europa eine starke, innovative und sozial gerechte Stahlindustrie hat!“
Die Stahlindustrie steht vor großen Herausforderungen, doch mit klaren politischen Rahmenbedingungen, einem engagierten Unternehmen und einer starken Belegschaft kann die Transformation gelingen.
Ein besonderer Dank gilt Stéphane Séjourné für den offenen und zukunftsgerichteten Austausch, Mona Neubaur, der AR-Vorsitzenden Ilse Henne, dem Vorstand um Dennis Grimm und Dirk Schulte sowie der IG Metall, vertreten durch Heiko Reese, für den erfolgreich gestalteten Besuch.
Stahl ist Zukunft! Industrie ist Zukunft! Und Europas Herz aus Stahl schlägt in Duisburg!









Fotos: Rainer Kaysers