So geht Zukunft

ByJB

Mrz 15, 2024

Es gibt genug zu tun – lasst es uns anpacken… Die IG Metall bei thyssenkrupp steht für Gestaltung. Wir lassen die Zukunft nicht einfach auf uns zukommen. Wir nehmen Einfluss, entscheiden mit, bestimmen unser Schicksal mit. Wir stehen für einen Wandel, der gerecht und sicher ist und die Beschäftigten mitnimmt. Gerade jetzt braucht es dafür eine Kraft wie die IG Metall mit ihren vielen Tausend Mitgliedern im Betrieb. Denn Aufgaben haben wir genug. Dies hier sind einige der großen Themen, die wir jetzt anpacken werden:

Arbeitsplätze sichern

Kein anderes Thema treibt uns mehr um als dieses: Sind unsere Arbeitsplätze im Stahl auf Dauer sicher? Wir haben mit dem Unternehmen eine Beschäftigungssicherung bis März 2026 vereinbart. Und wir pochen darauf, dass diese eingehalten wird. Jeden Versuch, uns hier etwas wegzunehmen, werten wir als Angriff auf die Beschäftigten. Bei dem Thema ist mit uns nicht zu spaßen. Wir halten deshalb fest an dem Produktionsnetzwerk von sieben Standorten und an den Tochtergesellschaften. Denn Standorte sind Arbeitsplätze.

Mitbestimmung verteidigen

Betriebsräte, Vertrauensleute, die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) und die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat sind unverzichtbare Werkzeuge der Mitbestimmung. Gemeinsam haben sie bei thyssenkrupp in den vergangenen Jahrzehnten betriebsbedingte Kündigungen verhindert. Das muss so bleiben. Doch CEO Miguel López hält leider wenig von der Mitbestimmung. Das beweist er fast täglich: Die Verkaufsverhandlungen mit dem tschechischen Unternehmen EPH führt er im stillen Kämmerlein im Alleingang. Wir lassen uns aber nicht für dumm verkaufen und fordern eine Beteiligung der Mitbestimmung auf Augenhöhe. Denn auf welcher Grundlage verhandelt er eigentlich? Herr López hat schließlich nicht einmal ein industrielles Konzept. Deshalb haben wir nun unsererseits Experten beauftragt, ein industrielles Konzept zu erstellen. Nur damit wissen wir, worüber überhaupt verhandelt werden kann. Und nur auf Basis eines solchen industriellen Konzepts können wir Arbeitsplätze sichern. Denn eines ist klar: Einen Verkauf der Stahlsparte mit Personalabbau wird es mit uns nicht geben. Dennoch stehen wir einem Austritt aus dem Konzernverbund grundsätzlich offen gegenüber – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Vorsprung beim grünen Stahl sichen

Unsere Baustelle für die Direktreduktionsanlage macht super Fortschritte. Wir haben zudem bereits viele Kollegen eingestellt, die die neue Technik erlernen. Dabei sind auch 16 Auszubildende. Sie haben ihre Prüfung als Wasserstoffexperten bereits bestanden. Wir werden beim Thema grüner Stahl weiter Gas geben. Denn die neue Anlage ist eines der größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte weltweit – eine Mammutaufgabe. Wir tun alles dafür, dass wir diese Herausforderung nach Möglichkeit in Rekordzeit meistern. Dann nämlich hätte Stahl aus Duisburg auch weltweit die Nase ganz weit vorn und damit eine langfristige Perspektive.

Mehr Druck auf die Politik machen

Stahl hat nur eine Zukunft, wenn er grün ist. Das hat auch die Politik erkannt. Deshalb haben wir erfolgreich eine zwei Milliarden Euro schwere Förderung erkämpft. Das ist viel Geld, und doch darf es dabei nicht bleiben. Denn Förderung brauchen wir auch an anderer Stelle: In Deutschland ist der Strom für energieintensive Unternehmen zu teuer. Das bringt uns im internationalen Vergleich ins Hintertreffen. Im Ausland ist die Produktion günstiger. Also wandern Betriebe ab. Dies ist kein Schreckgespenst, der Trend existiert bereits.

Zwar hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr reagiert. Doch ihre kurzfristigen Maßnahmen im sogenannten Strompreispaket reichen nicht aus. Sie verfehlen das Ziel, den energeintensiven Unternehmen die Transformation zu ermöglichen. Gibt es aber keine Sicherheit mit einem bis in das Jahr 2030 festgelegten Strompreis zu wettbewerbsfähigen Preisen, wird die Transformation abgewürgt. Ohne günstigen Strom gefährdet die Bundesregierung also gute Arbeitsplätze. Deshalb müssen wir weiter Druck auf die Politik machen und notfalls erneut mit voller PS-Zahl auf die Straße. Das haben wir bereits einmal geschafft, als sich im November vergangenen Jahres 12.000 Beschäftigte bei thyssenkrupp Steel versammelten. Das war mehr als nur ein starkes Signal.

Gegen Hass und Hetze vorgehen

thyssenkrupp Steel Europe ist ein vielfältiges Unternehmen. Am Standort Hamborn/Beeckerwerth arbeiten Menschen aus mehr als 60 Nationen.

Wir stehen gegen rechts und leben die internationale Solidarität! Ein Betrieb ist kein Ort für Parteipolitik, aber auch kein Raum ohne klare Haltungen und Positionen. Die Mitbestimmung zeigt klare Kante gegen Hass, Populismus und Fremdenfeindlichkeit.

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